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Monatsberichte der Wetterstation Jänickendorf von 2010

Monatsbericht der Wetterstation Jänickendorf für Januar 2010Was für ein Winter! Wie lange ist es her, dass wir den ganzen Monat eine Schneedecke hatten? Es war 1987. Es sind also 23 Jahre her, mehr Schnee und Kälte gesehen zu haben. Vergleichbares gab es nur noch im Winter 1978/79. 31 Frosttage und 24 Eistage sprechen für sich. Der Januar war insgesamt 5,4 Kelvin zu kalt und damit der zweitkälteste meiner Messreihe seit 1985. Trotzdem konnte er mit der Kälte des Januars 2009 nicht ganz mithalten. Fast 3 Kelvin fehlten hier zum Tiefstwert. Auch die Schneehöhe war mit nur 8 Tagen über 20 cm nicht überwältigend. Denn so viel Niederschlag ist hier gar nicht gefallen. Nur 59% des Januarsolls waren es. Dieser kam dafür fast ausschließlich als Schnee herunter. Auch an den „großen“ Schneefällen gingen wir vorbei. Die Vb-Lage brachte nur 6 cm Schnee. Die größeren Mengen fielen weiter nördlich. Am schlechtesten schnitt der Januar bei der Sonnenscheindauer ab, es war der geringste Wert seit 1985. Nur 22,4 Stunden kam in diesem Monat zustande, das Meiste davon in der letzten Dekade. In den ersten 23 Tagen schien sie nur an zwei Tagen ein wenig.

In der Neujahrsacht klang der Schneefall ab. Es wurden insgesamt 13 cm, in Berlin bis zu 20 cm. Danach blieb der Tag ruhig und lud zu einer Schneewanderung in Pulverschnee ein. Bereits in der Nacht setzte erneut starker Schneefall ein, so dass am Morgen eine Höhe von 20 cm gemessen werden konnte, einer der höchsten Höhen der letzten Jahre. Im Flughorst fuhr sich daher ein LKW fest. Der restliche Tag blieb dann ruhig. Einen Tag später erreichte uns der Schneefall aus dem Südwesten nicht mehr so recht. Er streifte nur etwas. Zum Abend wird Kälte erwartet. Bis zum 8. gab es nur vereinzelt Flocken aber  es blieb überwiegend trüb ohne Sonne. 
Nur der 5. bildete mit ein wenig Sonnenschein am Nachmittag eine Ausnahme. Am Vormittag verzogen sich allmählich die tiefen Wolken und durch den Cirrus konnte die Sonne auf die weiße Pracht scheinen. Dafür wurde es am Abend sehr schnell kalt, -20°C waren es schon am Boden. In der Nacht bildete sich Raureif, eine eher seltene Nebelfrostablagerung, die erst unterhalb von -8°C entstehen kann. Ein wenig Neuschnee am 7. sollte aber nur eine kleine Einstimmung auf das Wochenende sein.
Alles wartete am 8. auf den Schnee des Vb-Tiefs. Doch bis zum Abend war es nur “milder” geworden. Der Schnee kam erst in der Nacht, doch nicht so heftig, wie angekündigt. Zum Nachmittag wurden die Schneefälle wieder kräftiger und es kam vermehrt zu Schneeverwehungen. Erst am 10. legte sich der Wind, so dass auch dass Schneefegen ein Ende hatte und keine neuen Schneewehen entstanden. Trotzdem schneite es den ganzen Tag weiter. In der Nacht zum 11. beruhigte es sich weiter. Am 12. kämpfte sich die Sonne für einige Stunden aus dem Hochnebel frei. Dann blieb es bis zum 24. trüb ohne jegliche Sonne. Dagegen blieb es nur vom 11. bis zum 16. frei von Schneefall.
Der 17. begann noch frostig und endete im leichten Plus. Dabei wurde der Schnee zu Pappschnee. Zuvor schneite es am Mittag noch 2 cm neu, am Nachmittag war kurzzeitig leichter Regen mit bei. In der Nacht dann doch wieder etwas Schnee, doch der 18. bescherte uns leichtes Tauwetter und ein wenig Regen. Der Schnee sackt so langsam zusammen. Das leichte Tauwetter hielt nur bis zum 20. an.
Ab dem Vormittag sankt die Temperatur stetig und erreichte gegen Abend schon die -5°C Marke. Doch der Hochnebel ging weiter. Am 23. schneite es fast den ganzen Tag sehr leicht. Einen Tag später unternahm die Sonne ab dem Morgen den Versuch zu scheinen. Doch dichter Cirrus und später Cs/As verhinderten den wahren Durchbruch. Der kräftige Wind machte aus den -15°C gefühlte -34°C. 
Heute endlich mal mehr Sonne als Wolken, diese haben sich bis zum Nachmittag zurückgezogen. Auch am 26. ein Sonnentag, den ganzen Tag schien sie, 6,2 Stunden insgesamt. So ein Winterwetter hatten wir bisher noch nicht, in der Nacht waren es -17°C. zum 27. brach die kälteste Nacht des Monats herein: -20,7 und -21,5°C am Boden. Ab Nachmittag waren auch die ersten Flocken zu registrieren. Doch der große Schneefall kommt wohl erst in der Nacht?
Nach dem Schnee der Nacht, der 9 cm Neuschnee brachte, stieg die Temperatur bis zum Mittag leicht über null Grad. Dabei tauten die Verkehrswege auf. Zum Nachmittag kamen dann noch einige Schauer. So auch nachts. Bis zum Mittag dann eine Schneepause, bevor aus dem Westen das nächste Schneefallgebiet loslegte. Seit 16 Uhr schneit es kräftig, in der zweiten Nachthälfte sind die Schneefälle abgeklungen. Der 30. wurde später teils sonnig und zum Abend hin klarte es auf. 31. Nach einer klaren frostigen Nacht schien am Monatsende die Sonne noch einmal, aber nur bis zum Mittag. Dann zogen wieder Wolken herein, die am Nachmittag auch Neuschnee brachten.

Neue Rekordwerte Januar (seit 1985)

21. tiefstes Mittel  -7,7°C seit 1992
24. tiefstes Mittel  -12,5°C seit 2006
26. tiefstes Mittel  -14,3°C seit 1996
27. tiefstes Mittel  -12,1°C seit 1996
21. tiefstes Maximum  -6,3°C seit 1992
22. tiefstes Maximum  -6,1°C seit 2006
24. tiefstes Maximum  -9,4°C seit 1996
26. tiefstes Maximum  -8,9°C seit 1996
27. tiefstes Minimum  -20,7°C seit 2006
26. tiefstes E-Min  -20,9°C seit 2007
21. tiefstes E-Min  -21,5°C seit 2006

Marco RingelWetterstation Jänickendorf

Monatsbericht der Wetterstation Jänickendorf für Februar 2010

Auch im Februar hielt und der Winter die Treue.  Bis zum 25. kam es zu frost, Dauerfrost allerdings nur  vom 7. bis zum 13. Der erste 10 Grad Tag am 25. machte dem Schnee dann den Gar aus. Bis dahin lagen im Schnitt 20 bis 31 cm Schnee, wie schon seit 23 Jahren nicht mehr. Insgesamt schloss der Monat mit -1,4K ab, wäre die 3. Dekade nicht wärmer geworden, hätten es sogar -3K sein können. In diesem Winter wurde Andauer einer Schneedecke gebrochen. Vom 30.12. bis zum 25.2. wurde eine Schneedecke beobachtet, dass sind 58 tage hintereinander. Nicht mal 1987 gab es das. Dort legte der Februar eine Pause von 2 Wochen ein. Das nicht auch der Schneehöhenrekord gebrochen wurde, lag an zwei Dingen: Zum ersten gab es die Niederschlagsmenge nicht her und zum zweiten gab es mehrer kleine Tauphasen. 31 cm standen dem alten Rekord von 43 cm vom 22.2.1986 gegenüber. Die Niederschlagsmenge erreichte nach dem zu schwachen Januar auch nur 48%.  Die Sonne schaffte es mit ihren 82 % auch nicht ganz, doch sie rappelte sich gegenüber dem Januar ganz schön hoch. Immerhin waren 3 Tage über 7 Stunden dabei.

Bereits am 1. zogen schon wieder neue Schneewolken aus dem Westen auf. Gegen 19 Uhr schneite es stark bis in die Nacht hinein, 5 cm Neuschnee kamen zusammen. Gegen Mittag setzte Schneefall aus dem Westen ein. Kurz davor nahm auch schon der Südwind zu. Es sollte die ganze Nacht weiterschneien. Dieser war jedoch mit Regen vermischt, deshalb gab es auch kaum Schneezuwachs. Mit einer Milderung am 4. aus dem Westen kam auch schon ein neues Niederschlagsgebiet, das gegen Mittag zunächst Schnee, dann nur noch leichten Regen brachte. Am 5. die letzten leichten Plusgrade. 
Dauerfrost am dem 6. bis zum 13. Bis zum 10. fiel gelegentlich etwas Schneegriesel. Die Sonne sahen wir ab dem 10. auch für 3 Tage nicht mehr, Hochnebel war die Ursache. Am 10. gab es 2 cm Neuschnee, dann nur noch kleine Flocken bis in den Abend. Bis zum Mittag des 11. blieb es noch ruhig, dann begann es aus den Südosten her zu schneien. In der Nacht sank die Intensität des Schneefalls, dennoch schneite es bis in den Abend weiter. Am Morgen des 12. konnten 31 cm Schnee als Winterhöchstmarke gemessen werden. 9 cm Neuschnee waren gefallen. Der Dauerfrost wurde heute unterbrochen. Der Schnee wurde etwas feuchter. Zwar gab es bis zum Morgen 2 cm Neuschnee, aber die Temperaturen nahe Null Grad erbrachten keinen Zuwachs der Schneedecke. Es folgte noch mal ein Eistag.

Ab dem Mittag des 15. Sonnenschein. Mal was ganz anderes!  Doch einen Tag später wieder keine Chance. dafür fielen ein paar Flocken vom Himmel. Der 17. brachte bei Aufklarung den Tiefstpunkt des Monats mit fast -20°C am Boden. Der Tag begrüßte uns mit der Sonne. Einen Tag später nicht ganz so sonnig, doch wohl der wärmste Tag seit dem 08.12.2009 mit 6,3°C, wenn man den 25. und 26.12. mal vernachlässigt (6,5 und 6,3°C). Doch die Nachtfröste blieben uns noch bis zum 25. erhalten. An den Tagen setzte sich dann das Tauwetter  fort. Der Schneedecke macht dies noch nicht soviel aus. Aber Straßen, Wege und Dächer werden zunehmend frei. Der 20. war ein schöner sonniger Tag. Was für ein Tag der 21. Zum Mittag setzte Schneefall ein, der blieb zwar nicht liegen, doch war er teils kräftig. Nachts zuvor und auch jetzt kommt es deshalb zu Eisglätte und Reif. Am 22. war es mit 6°C am Vormittag am wärmsten. Gegen Mittag drehte der Wind auf Nord und es begann bei fallenden Temperaturen zu regnen. Ein Kaltluftvorstoß war die Ursache. So wird es nochmals etwas winterlich. Die Schneedecke verlor bis zum nächsten Morgen 7 cm ihrer Dicke. Doch nach 18 Uhr wandelte sich der Niederschlag wieder in Schnee und sorgte die Nacht über für eine neue Schneedecke von 3 cm. der am Tage aber fast völlig wieder wegtaute. Es blieb nur der Altschnee übrig. Die Sonne erhellte den Tag (25.) auf wunderbare Weise. Am Mittag wurden die Wolken kurz dichter um sich dann wieder aufzulösen. 
Gegen Abend zog es sich langsam zu. Grund ist eine Störung aus dem Südwesten, die in der Nacht herüberzog und mildere Luft brachte. Bis zum Monatsende blieb es frostfrei, der Schnee war am 26 dahin. Der Orkan Xynthia entfaltete sich hier erst gegen Abend des Monatsletzten. Bis dahin war der Tag angenehm und wurde immer wärmer. Mit 11,6°C wurde es der wärmste Tag des Monats. Bis Mitternacht erreichten wir die Windstärke 10 in Spitzen.

Neue Rekordwerte Februar (seit 1985)

17. tiefstes Minimum  -12,3°C seit 2003
16. tiefstes E-Min  -18,0°C seit 2008
17. tiefstes E-Min  -15,4°C seit 2003

Marco RingelWetterstation Jänickendorf

Monatsbericht der Wetterstation Jänickendorf für März 2010

Der März machte nicht viel her, mal abgesehen vom Orkantief Xynthia, das hier aber nicht wütete. Mit 22,7 m/s in Böen kam es weder an Emma noch an Kyrill heran. Bei den Temperaturen gab es eine positive Abweichung von nur 0,4K, also ein normaler Monat. Nach einem kurzen Vorfrühling zu Monatsanfang wurde es bis zum 11. nochmals winterlich kalt. Auch bei Niederschlag konnte der Monat mit 86% nicht glänzen. In der ersten Dekade fiel bis auf 1 cm Schnee gar kein Niederschlag.  Mit der Sonne konnten wir zufrieden sein, errichte sie ihr Ziel mit 102%.  In der 3. Dekade wurde es für 2 tage vorsommerlich war. Der 25. und 26. wurden jeweils die wärmsten Tage seit Messungsbeginn.

Xynthia tobte sich in der Nacht zum 1. aus. Hier war es Windstärke 10 (22,7 m/s) am frühen Morgen. Danach war der Orkan nicht mehr so heftig doch blieb bis in die Nachmittagsstunden. Zum Abend kehrte Ruhe ein.

Am 02. ein Sonne-Wolken-Mix mit gelegentlichen Schauern, die meist als Reifgraupel herunterkamen. Kalt und windig, sonnig zwar, aber immer wieder zogen Graupelschauer, so das Wetter am 3. Der Winter kehrte am 4. zurück, nach Sonnenschein am Vormittag gab es erste Graupelschauer. In der Nacht kam dann noch Schnee, der uns 1 cm Neuschnee brachte. Es wäre fast ein Eistag geworden. Die nächsten Tage wurden noch kälter. Bis zum 11. wurden Tiefstwerte von fast minus 12°C erreicht. Auch der 6. war von Schneeschauern geprägt. Das Ganze bei Dauerfrost. Also kein Frühling in Sicht. Einen Tag später mal recht sonnig und trocken. Doch am 8. zogen einzelne Schneeschauer aus dem Nordosten herüber. Zum Abend klarte es auf.  Es folgte die kälteste Nacht des Monats. Minus 11,7°C sind schon außergewöhnlich. Der kälteste 9. März war nur 0,3K frischer. Die Sonne tröstet darüber hinweg, dass wir zurzeit die kältesten Märztage seit 1987 haben. In der Nacht zum 12. schneite es nun doch noch und so hatten wir bis in den Vormittag eine dünne Schneedecke. Etwas ungemütlich der 13., nur wenig über null Grad und immer wieder ein paar Regentropfen. Später kam auch noch Wind auf. Deutlich milder der Folgetag, die fast 7°C waren recht angenehm. Nur der Wind wurde am Nachmittag etwas kräftig. Doch der Hammer war der Wintereinbruch gegen 18 Uhr.

Temperatursturz um 7K und 5 cm Neuschnee in einer Stunde. Die Kaltfront des Nordmeertiefs schickte seinen weißen Sturm zu uns.  Am Morgen waren es dann 6 cm. Dieser taute im Laufe des Tages auf Flecken zurück. Doch immer kam es zu Schnee- und Graupelschauern. Am späten Nachmittag griff ein neues Niederschlagsgebiet über, das zunächst Schneeregen, dann aber nur noch leichten Regen brachte.  Am 16. nur noch einigen Graupelschauer, die Schneereste vom Vortag verschwanden. Dies sollte dann auch der letzte Wintergruß gewesen sein.

 Deutliche Milderung auf 10°C erfolgte am 17. Der erste richtige Frühlingstag mit fast 16°C und strahlendem Sonnenschein war am 18. endlich da. Es war eine Wohltat, sich draußen aufzuhalten. Sehr mild waren nun auch die nächsten Tage. Seit dem Morgen des 20. leichter Regen. Am Folgetag nicht mehr so toll: Regen am Morgen und kleine Schauer am Nachmittag. Doch dann blieb es 4 Tage trocken.

Der 22. Sonne pur. Nicht ganz so viel Sonne einen tag später. Dann wurde es von Tag zu Tag wärmer. Der 25. war es der sonnigste und wärmste Tag des Jahres bisher. Mit 20,3°C war es auch der wärmste 25. März meiner Messreihe Die toppte der 26. Bis in den Nachmittag war es sonnig und sehr warm. Mit 22,4°C war es auch der wärmste 26. März meiner Messreihe. Zum Abend näherten sich die Wolken der Kaltfront.
Doch hier kam es nur zu Wetterleuchten, Regen gab es erst ab kurz vor Mitternacht. Später kam Dauerregen, der insgesamt fast 10 Liter brachte. Der Tag wurde nur noch 12°C warm. 

Bis zum Monatsletzten wurde es nun wieder deutlich kühler und feuchter. Ein starker Schauer am 28. bescherte uns 3 Litern. Bis in den Nachmittag des 29. regnete es auch, alsdann sich Bodennebel bildete, später dann Nebel. Der Nebel verzog sich in der Nacht wieder. Dann schenkte uns die Sonne noch einen schönen Frühlingstag mit 17°C. Zu Mitternacht gab es ein Gewitter. Es war nur schwach und zog an uns vorbei. Es gab nur einen kurzen Regenschauer. Der Tag blieb meist bedeckt.
Neue Rekordwerte März (seit 1985)

25. höchstes Mittel  11,3°C seit 2005
26. höchstes Mittel  15,0°C seit 1999
25. höchstes Maximum  20,3°C seit 1999
26. höchstes Maximum  22,4°C seit 1999
07. tiefstes Minimum  -10,3°C seit 1987
20. höchstes Minimum  9,9°C seit 2004
11. höchster Niederschlag 11,0 mm seit 2000
07. tiefstes E-Min  -11,2°C seit 1997
09. tiefstes E-Min  -11,2°C seit 1993
11. tiefstes E-Min  -10,4°C seit 1998
20. höchstes E-Min  8,8°C seit 1990

Marco RingelWetterstation Jänickendorf

Monatsbericht der Wetterstation Jänickendorf für April 2010

Dieser April war denen der Vorjahre nur zum Teil ähnlich. Zwar war er mit 32% wieder recht trocken, doch hat er im Ranking nur Platz 5. Auch blieb in diesem Frühjahr bisher die lang anhaltende Trockenheit aus, der Niederschlag war gleichmäßig verteilt. Ganz anders sah es bei der Temperatur aus. Es war der fünftkälteste April meiner Messreihe. Mit -0,6K war er nur wenig  zu kalt. Die heißen Aprilmonate der Vorjahre wurden diesesmal nicht erreicht. Nur die Sonne konnte punkten. Mit 117% war sie der Gewinner. Erstaunliche 19 Tage mit Bodenfrost und 12 Frosttage stehen in der Bilanz. Damit hatte der April nur wenig Frühlingshaftes. Nur das Monatsende kündete ein wenig von Frühsommer, als fast 25°C geschafft wurden.

Der 1. April brachte prächtiges Frühlingswetter. Nur bei den Temperaturen sah es noch etwas mau aus. Aber die Sonne entschädigte. Der Karfreitag war wohl der sonnigste Tag der Woche. Eine Niederschlagfront löste sich auf dem Weg zu uns am 3. auf. Erst am Abend kamen neue Wolken auf. In den Morgenstunden des Ostersonntags gab es einige Regentropfen. Bis zum Nachmittag erreichten wir 15°C mit gelegentlichem Sonnenschein. Der Ostermontag begann verhalten, blieb aber trocken. Der Dienstag nach Ostern präsentierte sich schon freundlicher, zumindest ab dem Mittag schien die Sonne ausgiebig und auch die Temperaturen legten schon etwas zu. Am 7. ereilte uns mit 12,2h der sonnenscheinreichste Tag des Jahres, auch ein neuer Tagesrekord. Trotz Wolken wurde der 8. der wärmste Tag der 1. Dekade. Zum Nachmittag schien die Sonne dann gar nicht mehr. 

Nachts blieb es nun frostfrei, am Tage dafür etwas kühler. Ersten richtigen Niederschlag gab es am 10. mit 4 mm. Bisher waren es nur Tropfen. Der Tag bestand aus einem Mix aus Wolken, ein wenig Sonne und einige Schauer, wovon einer recht kräftig war. Auch der 11. bliebt bedeckt und regnerisch. Erst zum Nachmittag besserte es sich ein wenig. Einen Tag später setzte sich nach einigen Tropfen am Vormittag die Sonne durch. Bis am Nachmittag ein Schauerband dem schönen Wetter kurzzeitig ein Ende setzte. Zum Abend war es aber wieder sonnig. Ein recht sonniger Frühlingstag war der 13. Am Folgetag verschwand die Sonne fix hinter den Wolken, die aus dem Osten aufzogen und nachfolgend den ganzen Tag leichten Regen brachten. Für 5 Tage war der 15. der letzte Tag mit Niederschlag. Zudem war er auch kühl. Erst nach dem Mittag zogen die Regengebiete des Alpentiefs endlich ab. Dieses sollte gar nicht so weit vorankommen, hielt sich aber nicht an die Prognose und weitete sich bis nach Berlin aus.  Nach einer klaren Nacht zogen am Morgen wieder Wolken auf. Doch nach dem Mittag kam sie wieder zum Vorschein und begleitete uns bis zum Abend.

Ein bemerkenswert schöner Frühlingstag bei strahlend blauem Himmel schloss sich an. Und kein Flugzeug an ihm, obwohl von der Vulkanaschewolke nichts zu sehen war. Am 18. erreichten wir endlich mal wieder die 20°C Marke. Doch auch der Bodenfrost war zurück. Ein ruhiger aber auch kühler Tagschloss sich an. Am 20. endete das störungsfreie Wetter.

Bis zum Abend kamen die Wolken der Kaltfront und brachten kalte Luft aber kein Niederschlag. Ein typischer Apriltag folgte: Sonne und Regenschauer, vermischt mit Graupel; nur 8°C und dazwischen immer mal wieder die Sonne. Dazu wehte ein teils stürmischer Westwind. 

Ab dem 22. wurde es wieder sonniger und die Temperaturen erholten sich allmählich wieder, doch die klaren Nächte brachten nochmals ordentlich Bodenfrost und auch Frost. Der Höhepunkt der Kälte brachte der 23. Ein sehr sonniger Tag mit einem frostigen Morgen, -5°C und -7°C am Erdboden. Das hinterließ Schaden an der Süßkirschblüte. Aber auch die Trockenheit begann wieder für Probleme zu sorgen. Nachdem auch der 24.nochmals recht frostig war, hatten wir diese Kältewelle überstanden, wenn das mal nicht die Eisheiligen waren? 

Bereits am 25. verwöhnte uns die Sonne bei 21°C. Mit der Kaltfront am Nachmittag des 26. sank das Quecksilber von 18,5 auf nur noch 11,5°C. Sie brachte außerdem 4 Liter des ersehnten Nasses. Von Gewittern war jedoch nichts zu hören. Ein schöner aber frischerer Frühlingstag als gestern wartete auf uns. Am 28.  wurde zum 3. male die 20°C erreicht. Auch wenn es nicht ganz zum Sommertag gereicht hat (24,7°C), war der 29. der wärmste Tag des Jahres bisher. Grund für den verpassten Sommertag sind wohl die vielen Wolken gewesen und die kleine Störung am Mittag, ein sich auflösendes Niederschlagsfeld. Der Monatsletzte war ein recht sonniger aber auch schwüler Tag. Es wurden nochmals über 24°C gemessen. Doch bei diesem warmen Wetter sollte es nicht bleiben.

Neue Rekordwerte April (seit 1985)

23. tiefstes Minimum  -4,8°C seit 2005
23. tiefstes E-Min  -7,1°C seit 2005
07. höchster Sonnenschein 12,2h seit 2007

Marco RingelWetterstation Jänickendorf

Monatsbericht der Wetterstation Jänickendorf für Mai 2010

Dieser Mai war mit -3,3K zu kalt und damit die kälteste Mai seit 1985 (Aufzeichungsbeginn). Sogar von einem Sommertag waren die Werte weit entfernt. Dazu beigetragen haben sicher auch die vielen Niederschlagswetterlagen, die zu einer Erfüllung von über 145 % geführt haben. Verständlich, das die Sonne da nicht mithalten konnte und nur 46% ihrer Stunden zusammen bekam. Nur drei Tage mit mehr als 10 Stunden zeugen davon. 10 tage blieben ohne Sonneschein. Die Eisheiligen waren kaum zu spüren, vielleicht auch, weil der ganze Monat nicht gerade warm war. Frost gab es nur am 5. mit -0,3 in der Hütte und -2,7°C am Boden. Der 13. kam mit 1,3°C am Boden noch mal recht nahe dran. Richtigen Frost gab es dafür im April. 

Der 1. Mai blieb verhalten. Die Sonne konnte sich erst am späten Nachmittag ein paar Lücken freikämpfen und es blieb deutlich kühler als die Vortage. Damit schließen die Frühlingsgefühle wieder ein.

Sonnig war es nur noch am Vormittag des 2. Am späten Nachmittag begann es zu tröpfeln begann. In der Nacht folgte Landregen  mit 11 Liter. Auch am Tage regnete es weiter, nicht mehr so stark und mit Lücken. Doch das trübe Wetter blieb. Der Folgetag nur noch trübe und kühl. In der Nacht zum 5. gab es nochmals Frost mit Reif. Dafür wurde der Tag sehr sonnig und etwas wärmer. Das waren wohl die Eisheiligen?

Denn den ganzen 6. regnete es. Am Morgen waren es knapp 4, bis zum Abend weitere 12 mm. Nun ist der Boden wieder ausreichend durchfeuchtet. Danach blieb es zwei Tage trocken. Am 8. war es schon besser. Zumindest schien die Sonne häufiger. Bei den Temperaturen blieb es weiterhin recht kühl. 18°C brachte der Folgetag, trotz meist bedecktem Himmel. Zum Abend näherte sich eine Kaltfront aus Süden her, die in der Nacht leichten Niederschlag brachte. Aufgrund der schwachen Luftbewegung zog das Niederschlagsfeld aber sehr langsam, so dass es hier über 8 Stunden festsaß. Ab dem Mittag blieb es dann trocken. Der 12. war der Tag des Richtfestes. Die Kaltfront der Nacht hat uns Gott sei Dank verschont und es blieb trocken. Der Tag mauserte sich nach einen sehr mildem Start zu einem sonnigen und warmen Tag. Ideal für unser Vorhaben. 

Der Himmelfahrtstag dagegen war trüb und kalt. Bei unter 10°C und einem mäßigem Wind wollte keine rechte Stimmung aufkommen. Wenigstens blieb es trocken. Auch war es der Tag, der den eisheiligen nach dem Kalender am nächsten kam. Am Boden konnten 2,7°C gemessen werden. Das Wetter will und will nicht besser werden. Nachdem auch der 14. recht kühl und bedeckt war, griff am Abend ein Regengebiet aus dem Südosten über und brachte die ganze Nacht lang Niederschlag. Bis zum Morgen regnete es stark (8,9mm), den Tag über dann nur noch schwach. 

Aber endlich folgten mal zwei sonnige Tage, die für vieles Entschädigten. Bereits am Vormittag brach die Sonne durch die Wolkendecke. So brachte sie den Tag auf über 15°C. Der 17. immerhin 18°C.

Das wandelte sich am 18. und 19. leider gleich wieder. In der Nacht zum 19. erneut starker Regen, so dass am Morgen schon 12 Liter im Topf waren. Danach nur noch leichter Regen oder mäßiger Sprühregen, der dafür bis in den Abend ging und die Sicht fast auf Nebelgrenze absinken ließ. Bis zum Abend wurde es deutlich milder.

Die nächsten Tage waren mit Werten über 20°C endlich deutlich wärmer. Viele Wolken tummelten sich noch am 20. und 21. herum. Es war wohl der beste Pfingsttag, dieser Sonnabend. Die Sonne schien bei 22 °C fast den ganzen Tag. Die Schauer zogen alle östlich vorbei. Der Pfingstsonntag war nicht ganz so schön, zumindest schien am Vormittag noch keine Sonne. Erst später konnte sie sich durchsetzen. Der Pfingstmontag hatte zwei Seiten zu bieten. Vormittags gab es zunächst leichten regen, der durch zwei Schauer nach dem Mittag beendet wurde. Danach schien für 2 Stunden sogar die Sonne. Am späten Nachmittag zog dann aber die 2. Schauerlinie mit einem teils schweren Hagelgewittern über uns hinweg. Sie gehörte zu einer Kaltfront. Gegen 17.35 mischte sich in das mäßige Gewitter und den Starkregen Hagel, der an der Station nur 6 mm groß war und nur 1 min anhielt. Er hinterließ keinen Schaden. Nur 10 km NNE in Dümde gab es dagegen einen starken Hagelschlag, der Schäden an Pflanzen und Leichtdächern hinterließ. Der bis ca. 2 cm große Hagel durchschlug Plastikdächer und schlug Blätter und Pflanzenteile bis hin zum kompletten Jungtrieben der Bäume. Er machte Jungpflanzen den Erdboden gleich und brachte das Getreide zum Knicken und Liegen. Hier an der Station ging das ganze mit einer Gewitterböe von 21 m/s (Bft 9) einher. In Mühlberg/Elbe in Südbrandenburg trieb ein Tornado sein Unwesen und beschädigte ca. 80% der Dächer, ein Kirchturm knickte ab. So auch in Großenhain und bei Bad Schmiedeberg, wo ein Waldstück betroffen war. Am 25. beruhigte sich das Wetter. Die Sonne konnte in der zweiten Tageshälfte doch noch punkten. Doch die kühle Luft blieb uns erhalten, die gestern mit der Gewitterfront eingezogen war. Auch der folgende Tag war sehr sonnig aber frisch. Ab dem Mittag zogen langsam hohe Wolken der nahenden Front auf. Doch in der Nacht fielen nur 0,3 mm. Bis zum Abend war die Sonne unter dichtem As verschwunden. Bis in den Nachmittag des 27. blieb es bedeckt, erst dann konnte die Sonne für zwei Stunden scheinen. Jetzt erst wurde das Tagesmaximum von 16,2°C gemessen. Bereist am nächsten Morgen ging eine erste Regendusche herunter, ihr folgte kurzer Sonnenschein. Doch zum Mittag regnete es schon wieder. So ging es den Tag lang weiter. Meist blieb es dabei bedeckt.

Es gibt ihn noch! Einer der wenigen tollen Frühlingstage des Mais bescherte uns der 29. Alle genossen diesen herrlichen Tag mit über 12 Stunden Sonnenschein und 20°C. Bestes Ausflugswetter, wer hatte das noch geglaubt. Doch es blieb bei dem einen Tag,  der 30. startete bedeckt. Nach einem Schauerband gegen Mittag heiterte es auf und bis zum frühen Abend konnten wir nochmals die Sonne genießen. Zum Abend zog noch eine Gewitterfront auf, die nur wenig Regen brachte. Erst eine dritte Welle in der Nacht brachte kräftigen Regen. Der Monatsletzte konnte sich nicht mehr erholen, es blieb bis zum Mittag trüb, vereinzelt trat noch Regen oder Sprühregen auf. In der Nacht wurde der Regen allerdings wieder stärker.

Neue Rekordwerte Mai (seit 1985)

04. tiefstes Mittel  7,7°C seit 1991
31. tiefstes Mittel  12,1°C seit 1996
06. tiefstes Maximum  7,9°C seit 2001
15. tiefstes Maximum  7,2°C seit 1999
02. tiefstes Minimum  2,0°C seit 1997
02. höchster Niederschlag 8,4 mm seit 1998
06. höchster Niederschlag 14,8 mm seit 1997
24. höchster Niederschlag 12,4 mm seit 1986
20. höchstes E-Min  11,3°C seit 2007
23. höchstes E-Min  12,7°C seit 2005

Marco RingelWetterstation Jänickendorf

Monatsbericht der Wetterstation Jänickendorf für Juni 2010

Dieser Juni war schon wieder etwas Besonderes. Es war der trockenste seiner Art, seit ich messe (1985). Wäre da nicht der Gewitterschauer vom 1. Juli gewesen, der die Summe mit 6,3 mm am Morgen noch auf 14 mm gebracht hätte, könnte es für die Region auch der jemals trockenste gemessene Juni gewesen sein. Praktisch hatte es seit dem 7. nicht mehr geregnet, abgesehen von einen kleinen Schauer. Die Temperatur wich nur um 0,3 K im Positiven ab. Der Sommer stellte sich erst in der letzten Pentade ein, also in der Siebenschläferzeit. So konnten wir mit 32,2°C am 29. auch erst den zweiten heißen Tag des Sommers feststellen, der erste war am 10.6. Dafür schlug die so genannte Schafskälte Mitte des Monats ordentlich zu.  Mit nur 1,2°C in der Hütte und 0,8°C am Boden wurden am 16. fast frostige Werte gemessen. Ein weiteres Indiz für einen in weiten Strecken zu kalten Juni gibt uns die Tatsache, das 8 neue Minimumrekorde aufgestellt wurden und am 1. sogar ein tiefstes Maximum. Bei der Sonne konnte die Schlappe aus dem Mai wieder aufgeholt werden. Es wurden 137% Erfüllung erreicht. Es war der drittsonnenscheinreichste Juni seit 1985. Es wurden also erst zweimal über 300 Stunden registriert. 

Der Monatseinstieg war so gar nicht sommerlich. Den ganzen Tag gab es leichten Regen, zuvor hatte die Nacht 11 Liter gebracht, dies zählte aber noch zum Mai. Ab dem 2. blieb es trocken, noch freuten wir uns darüber. Doch von Sonne und Wärme war heute noch nichts zu spüren. 

Nun gleich mit vollen Schritten, gestern noch 15°C heute fast 25°C bei strahlendem Sonnenschein, der uns über 11 Stunden erfreute. Die Wolken hatten sich in der Nacht größtenteils verzogen. Dafür sorgte ein strammer Nordwind, der uns den ganzen Tag lang begleitete. Der Folgetag wieder etwas gemäßigt aber Sonne pur. Die Sonne bescherte uns in den Nachmittagsstunden des 5. den ersten Sommertag des Jahres, ein recht spätes Datum. Noch wärmer, dafür aber auch mehr Wolken, wurde der nächste Tag.

Die Kaltfront in der Nacht zum 7. verlor an Kraft und passierte uns gegen Morgen nur mit kleinen Schauern. Auf ihrem weiteren Weg nach Nordosten verstärkte sie sich aber wieder. Gegen 11:30 ereilte uns ein kräftiges Wärmegewitter, das in 5 min 2,2 mm brachte. Es folgte noch eine kleine Zelle 1 Stunde danach.
Ab dem 8. kehrte Ruhe ein. Bis zum Monatsende sollte es bis auf eine winzige Ausnahme keinen Niederschlag mehr geben. Auch der Wind hatte sich wieder gemäßigt. Es wird zwar immer wärmer, doch auch die Wolken nahmen damit zu. Die Gewitter und Schauer am Morgen des 10. zogen westlich vorbei, so dass hier die Sonne von Anfang an ihre Kraft entfalten konnte. Dies führte dann auch zum ersten heißen Tag des Jahres. Auch die Unwetter des 11. im Westen erreichten den Osten nicht, am Nachmittag gab es eine leichte Störung mit 7 min Tropfen. Dafür wurde es recht windig, was wiederum die Hitze erträglicher machte. Man merkte den Einfluss der Meeresluft. 

Der Regen kam unerwartet am 12. Zwar nur leicht, dafür störte er den ganzen Tag bei fallenden Temperaturen. Wohingegen wir am Morgen noch 20 °C hatten, waren es am Abend nur noch 15°C bei trübem Himmel. In der Nacht klarte es auf und zunächst schien auch die Sonne, doch am Vormittag zog es sich rasch zu und es blieb bedeckt.

Ab dem 14. kletterten die Temperaturen langsam wieder bis zum 18. Dabei wurde es auch immer sonniger mit Werten von bis zu 15,5 Stunden. Doch vom 13. bis zum 18. war auch die Schafskälte mit Werten unter 5°C zu spüren. Tiefstpunkt war der 16. mit 1,2°C und 0,8°C am Boden. Bilderbuchwetter am 16. Nachdem der Süden im Dauerregen versinkt, Südfrankreich hatte heute 246 Liter, hatten wir tollsten Sonnenschein. Sogar ein Sommertag wurde am 17. erreicht, bei fast 16 Stunden Sonnenschein. Der 18. markierte mit 26°C einen vorläufigen Höhepunkt.

Ab Nachmittag machte sich schon der Wetterwechsel mit Kaltluft bemerkbar. Nach der Nacht war von Sommer nichts mehr zu spüren. Kühle 18°C waren angesagt. Die beiden darauf folgenden Tage blieben auch noch so kühl. Der 21. schaffte es auf 20°C erreicht, danach sorgten ein paar Minischauer für Abkühlung. Dies alles hatte mit einem Sommeranfang noch nichts gemein. Im Laufe des 22. bildeten sich Schönwetter-Cumuli und es wurde wieder angenehm warm. Der 23. wurde mit nur 3,5h der sonnenscheinärmste Tag der 3. Dekade. 

Ab dem 24. herrschte dann endlich der Sommer. Jeden Tag mehr als 10 Stunden Sonne und jeder Tag ein Sommertag. Die Trockenheit nahm indes langsam bedrohliche Maße an. Der Mais steht auf den sandigen Flächen schon trocken. Die Schauer erreichten uns am 25. hier nicht, weiter südlich gab es auch Gewitter. Hier waren nur Wolken, die sich am Abend wieder auflösten. Am 27. ging der Hochsommer langsam los. Keine Wolke, fast 30 °C und kaum Wind. So präsentierte sich der 28. Der bisher heißeste Tag des Jahres mit 32,2°C schloss sich. Bereits um 9:13 MESZ waren 25°C erreicht, die 30 Grad Marke wurde gegen 11:50 geknackt. Übrigens erst der 2. heiße Tag des Sommers. Der erste war am 10.6. mit 30,8°C.. Unterschritten wurden die 30°C erst wieder um 19:50 Uhr. Extrem niedrig war die Luftfeuchte mit nur 27%. Nicht ganz die große Hitze, aber bei 28°C und hoher Luftfeuchte war es anfangs recht schwül. Erst in den Morgenstunden des 1. Julis erreichte uns ein Gewittercluster aus dem Westen, der sich erst in der Nacht gebildet hatte, und brachte uns mit 7 mm den ersten Niederschlag seit dem 7.6. Der Mais wäre ansonsten wohl vertrocknet. Gegen 4 Uhr zogen die Gewitter heran und brachten bis 6:30 den lang ersehnten Regen. So wurde mal schnell die Niederschlagsstatistik verdoppelt.

Neue Rekordwerte Juni (seit 1985)

09. höchstes Mittel  23,2°C seit 2008
11. höchstes Mittel  23,0°C seit 2007
01. tiefstes Maximum  11,6°C seit 2006
15. tiefstes Minimum  4,7°C seit 1998
16. tiefstes Minimum  1,2°C seit 1993
17. tiefstes Minimum  3,2°C seit 1997
18. tiefstes Minimum  4,2°C seit 2008
20. tiefstes Minimum  4,6°C seit 2004
23. tiefstes Minimum  4,4°C seit 1985
27. tiefstes Minimum  6,1°C seit 1992
28. tiefstes Minimum  6,3°C seit 1995
10. höchstes Minimum  4,7°C seit 1998
15. tiefstes E-Min  2,0°C seit 1998
16. tiefstes E-Min  0,8°C seit 1993
20. tiefstes E-Min  2,9°C seit 2001
23. tiefstes E-Min  3,1°C seit 1999
10. höchstes E-Min  15,7°C seit 2004
04. höchster Sonnenschein 14,9h seit 1985
16. höchster Sonnenschein 15,5h seit 1997
17. höchster Sonnenschein 14,6h seit 1992

Marco RingelWetterstation Jänickendorf

Monatsbericht der Wetterstation Jänickendorf für Juli 2010

Dieser Juli war von einem ausgedehntem Hochsommerabschnitt vom 8. bis zum 17. geprägt, indem 9 heiße Tage gezählt wurden, von denen 4 sogar die 35°C Marke überstiegen. Insgesamt waren es 11 heiße Tage. Bisher führte hier der Juli 1994 und 2006 mit je 3 solchen Tagen. Das Monatsmittel wich um 2,5 K ins Positive ab und war damit der drittwärmste Juli meiner Messreihe (1985). Obwohl nur an 8 Tagen messbarer Niederschlag fiel, wurden trotzdem 83% des Solls erreicht. Dieser ist allerdings recht konzentriert und nicht ausgewogen gefallen. Das Meiste ging als Gewitterschauer nieder. So am 5., 16./17. und am 22./23. Den höchsten hatte dabei der 22. mit 20,8 mm,  mit dem 23. zusammen waren es sogar 24,2 mm. Einer der blitzintensivsten Gewitter ereilte uns in der Nacht zum 17. mit ca. 80 Blitzen in einer Minute. Es ging fast 5 Stunden und hatte sein Zentrum 30 km östlich von uns. Bei Teupitz kam dabei ein Mann ums Leben. Es regnete bis zu 65 mm, dabei bis zu 25 mm pro Stunde. Die Sonne konnte bei diesem Wetter gut punkten und schloss mit einer leichten Übererfüllung (119%). Allein 13 Tage waren über 10 Stunden, dabei erreichten 3 fast die 15 Stunden Grenze (7.-9.). Das Monatsende war wesentlich kühler als der Rest, was wohl neue Rekorde verhindert hat. Bis zum 22. hatte er die Chance, der heißeste Juli zu werden.

Der Juli begann gleich hochsommerlich und blieb es bis zum 4. auch. In den Morgenstunden des 1. erreichte uns zwar ein Gewittercluster aus dem Westen und brachte uns mit 7 mm den ersten Niederschlag seit dem 7.6., doch zählte dies ja noch zum Juni. Der Mais wäre ansonsten wohl vertrocknet. Der Tag wurde trotzdem recht schnell heiß, blieb aber schwül. Der Folgetag wurde schon ein heißer Tag. Der heißeste Tag des Jahres bisher brachte hier “nur” 32,9°C am 3. 
Es folgte die erste Störung. Bis zum Mittag blieb der 4. noch sonnig, dann zogen die Wolken der Kaltfront herüber. Doch der Niederschlag löste sich auf dem Weg hierher völlig auf. Erst in den Morgenstunden überraschten uns 2 Gewitter mit 1,5 mm Regen. Der Tag war zunächst noch sonnig, gegen Mittag zog es sich zu. Doch es folgten zunächst nur Minischauer. Erst in der Nacht griff ein starkes Schauerband über und brachte bis zum Morgen insgesamt 12,5 Liter. Welch ein Segen! Mit dieser Entspannung sollten wir über die nächste Hitzewelle kommen. Aber nur bis zum 7. blieb es angenehm.

Am 8. wurde der zweite Hochsommerabschnitt eingeläutet. Die nächsten Tage brachten Werte über 37°C Dabei blieb es bis zum 16. niederschlagfrei. Ab dem 10. erfolgten 3 Tage mit Werten von 37°C und mehr. Der 11. punktete mit 37,4°C, am 12. wurde mit 37,5°C ein neuer Julirekord aufgestellt, wenn auch nur um 0,1K. damit wurde der 7. bis 9. heißeste Tag in Folge in die Rangliste aufgenommen. Von den Unwettern im Nordwesten blieb der gesamte Osten noch verschont. Innerhalb dieser Woche ist der Roggen gereift, die Gerste wird schon gedroschen. Nur der Mais kämpft weiter ums Überleben. Die Gewitter der Nacht zum 13. zogen alle westlich an uns vorbei. Am Vormittag waren es nur 21°C bei bedecktem Himmel. Nach dem Mittag zogen diese ab und es wurde fast wieder ein heißer Tag. Die Hitze hielt auch am 14. und 15. weiter an. So heftig die Unwetter im Westen auch waren, so wenig kam hier davon an. In Westbrandenburg gewitterte es in der Nacht noch ein wenig mit einigen Schauern, hier weiter östlich kamen nur noch ein paar Regentropfen an, das war’s! Die Nacht war entsprechend warm, die erste Tropennacht seit Jahren mit 21°C. Am 16. letztmals oberhalb der 35°C, der Tag war der 4. mit dieser Überschreitung. Das ist schon enorm viel für einen Sommer. Doch am Abend machten Gewitter dieser Witterung ein Ende.

 Die starken Gewitter der Nacht mit mehr als 80 Blitzen pro Minute tobten sich von 21:55 des Vorabends bis ca. 1:45 in der Nacht über uns aus und brachten dabei 10 mm Niederschlag. Wind gab es kaum, dafür schlug in Stülpe ein Blitz in eine Scheune ein, die danach abbrannte. Bereits am Morgen zog ein weiteres großes Regengebiet heran, das auf der Vorderseite noch einige Gewitter mit nochmals 5 mm vor sich herschob.

Am 18. beruhigte sich das Wetter und es blieb 4 Tage lang auch trocken. Bereits ab dem 19. war dann jeder Tag wieder ein Sommertag. Die Nächte sind allerdings recht kühl, so dass sich wieder Tau bilden konnte. Heiß, sonnig, trocken gingen der 21. und 22. in die Wetterchronik ein. Am Vormittag des 22. zog die Warmfront mit teils dichteren Wolkenfeldern durch, aber ohne Niederschlag. Ein letztes Mal ging es auf 31,5°C. Erst gegen Abend machten sich die ersten Schauerwolken bemerkbar.

Nach 21:30 neben dem ersten Schauer auch das erste Gewitter mit 4 Litern, das eine Wetterwende einleitete. In der Nacht kam dann starker Regen auf aber nur noch ein kleines Gewitter. Zum Morgen waren 24,2 mm im Topf. Der Tag blieb weiter verregnet, zum Abend setzte ein weiteres kräftiges Regengebiet aus dem Süden an. So regnete es in der Nacht nochmals 6 mm. Erst am Vormittag des 24. wurde es trockener. Die Temperaturen lagen dabei erstmals seit Monatsanfang knapp um 20°C Der Monat brachte nur noch 3 Sommertage hervor: 23,. 24. und der Monatsletzte. Die Sonne konnte nun jeden Tag noch 5 bis 9 Stunden scheinen. Erst zum 27. nachmittags war es fast bedeckt aber warm. Am Folgetag überquerte uns mit einem sehr schwachen Schauer eine Front. Erst die postfrontalen Schauer ließen hier auch eine kleine Menge herunterkommen. Zum Abend klarte es schon wieder auf. Es folgte eine sehr frische Nacht. Nach dieser fingen bereits am Vormittag die Cumuli an zu quellen. Doch so gewaltig wie es auch aussah, die Schauer fanden alle südlich von uns statt. Die Nacht war wieder klar und kalt, der Tag dann zunehmend bewölkt aber warm und trocken. Mit einem Sommertag und einige Wolken endet dieser außergewöhnliche Juli.

Neue Rekordwerte Juli (seit 1985)

10. höchstes Mittel  26,7°C seit 1995
11. höchstes Mittel  28,5°C seit 1988
12. höchstes Mittel  28,3°C seit 1997
14. höchstes Mittel  25,4°C seit 2007
10. höchstes Maximum  37,0°C seit 1995
11. höchstes Maximum  37,4°C seit 2006
12. höchstes Maximum  37,5°C seit 1991
14. höchstes Maximum  34,6°C seit 1994
17. höchstes E-Min  18,4°C seit 2002
08. höchster Sonnenschein 14,7h seit 1995
09. höchster Sonnenschein 14,9h seit 2002

Marco RingelWetterstation Jänickendorf

Monatsbericht der Wetterstation Jänickendorf für August 2010

Dieser August patzte bis auf ein Wochenende den ganzen Monat und versagte als Sommermonat seit 2005 zum 5. Mal. 2 heiße Tage retteten ihn in der Rangliste vor dem schlechtesten Platz. In einigen Regionen war es zudem auch der nasseste August der Messreihe. Diese Stationen lagen aber von Jänickendorf alle östlich und auch westlich.  Die Station lag oft als Scheitel zwischen den Ereignissen. Er war nur 0,6K  kühler als das Normal, aber fehlten ihm bis auf den Monatsanfang und das Wochenende 20./21. völlig die Hochsommerwetterlagen. Diese gab es nur 3 Wochen im Juli.  Dieses Wochenende bescherten uns die besagten 2 heißen Tage und insgesamt wurden 10 Sommertage erreicht. Das allein macht aber nicht den schlechten Schnitt aus. Vielmehr war es der häufige und dann auch kräftige Niederschlag mit kräftigen Gewittern. Wobei Jänickendorf mit 131% noch gut bei wegkam. Viele Station im Osten und Süden hatten locker das Doppelte, also Monatmengen die die 200 bis 300% erreichten, was Werten über 200 Litern entspricht. Kräftigstes Ereignis waren die Unwetter vom 07/08., die zum Dammbruch an der Lausitzer Neiße führten. Aber auch die Gewitter vom 15./16. trugen dazu bei. Da brauch es keinen zu wundern, dass die Sonne mit nur 72% stark hinter ihrem Soll hinterherhinkte.  Wie soll sie auch anders, es gab nur 7 niederschlagsfreie Tage und ebenso Tage mit 0,0 mm. 

Mit einem warmen Sonntag ging der August los, doch hatte das schöne Wetter kaum Bestand. Der 2. war sehr schwül mit vielen Wolken, zum Abend griff ein kräftiges Niederschlaggebiet von Süden her über und brachte uns kräftigen Regen. Der Nachmittag des 3. bescherte uns einzelne kräftige Schauer, hier aber ohne Gewitter. 

Dann begann die regnfreieste Zeit dieses Augustes. Strahlender Sonnenschein begrüßte uns am 4. Schauer  gab es nur lokal. Auch der Folgetag begann sehr sonnig, doch nahmen die Wolken bis zum Mittag stark zu. Ursache war das Tief im Süden, das dort ordentlich Niederschlag brachte. Doch das Russlandhoch mit seiner Ostströmung verhinderte hier ein Übergreifen des Niederschlagsgebietes. Einen Tag später kam ein Schauer mit Gewitter von Norden her. Trüb aber warm auch der 7. Das Niederschlagsfeld tastete sich aus dem Osten heran, erreichte uns aber nicht. Es stand wie vor einer Mauer. Relativ bedeckt blieben auch der 8. und 9. mit nur wenigen Regentropfen. Dagegen wütete das Tief  Viola nur im Südosten und Osten, wo es mit seinen Wassermassen an der Neiße zu großen Überschwemmungen und Schäden geführt hatte. Es fielen in 24 Stunden bis zu 90 mm. Nach einem Dammbruch in Polen stieg der Pegel der Neiße auf historische 7,07 m, ein Wert, der seit Messungsbeginn 1912 noch nie erreicht wurde. Dabei starben im Dreiländereck mindestens 10 Menschen. Wohingegen es bei uns wieder einmal recht glimpflich abging, so wüteten die Unwetter und Regengüsse in der Sächsischen Schweiz noch bis Monatsende Teile des Kirnitzschtales wegen Überflutungsschäden gesperrt bleiben musste. Am 9. bildeten sich zum Nachmittag örtlich teils kräftige Schauer, die hier natürlich vorbeizogen. In Berlin hingegen fielen sie kräftig aus. 
Der 10. brachte eine Wetterberuhigung. Heute waren nur Schönwetterwolken am Himmel und es wurde ein angenehmer Sommertag. Vor der Front war es auch am 11. nochmals warm. Die Front selber brachte nur einzelne Tropfen. Bis der Regen endlich hier war, wurde es später Nachmittag des 12. Da waren westlich seit dem Vormittag schon Mengen von mehr als 10 mm heruntergekommen bei nur noch 17°C. Mit einem Gewitter und starkem Schauer ging es dann bei uns zur Sache und schnell waren 12 Liter vom Himmel gefallen. Später am Abend beruhigte es sich wieder. Sehr nass ging es damit bis zum 18. weiter. In dieser Zeit gab es nur einen Sommertag zu verzeichnen. Meist blieb es dabei nahezu bedeckt, die Sonne hatte es schwer. Zum Abend des 13. gab es Regen von einem Niederschlagsgebiet, das uns aber nur vom Westen her streifte. Im Fläming kamen dabei Mengen bis zu 50 Liter zusammen. Zum Morgen zog bereits ein Neues aus dem Südosten auf, das uns aber auch nicht voll erwischte. Im Kern waren schon mal 20 Liter in einer Stunde drin, vornehmlich in Neiße- und Odernähe. Wir waren an der westlichen Flanke und bekamen knapp 8 Liter. Der 15. startete sonnig und erreichte dabei sogar noch 26°C vor den Gewittern. Die kamen ab 14.20 Uhr und zogen über die Station. Dabei kamen 5,5 Liter vom Himmel. Die große Schwüle konnten sie aber nicht beseitigen. In der Nacht noch ein kräftiges Gewitter mit weiteren 6 Litern. 
Es folgte ein sonniger Tag, bis sich am Abend wieder Schauer aus dem Süden näherten. Nur noch der 17.  war größtenteils bedeckt, dann sollte es endlich wieder sommerlicher werden. 

Am Mittag des 18. wurden die Wolkenlücken immer größer. Vom 19. bis 21. konnte die Sonne mit bis zu 13 Stunden punkten. Am 20. stellte sich endlich wieder ein Sommertag ein und dann brach tatsächlich noch einmal der Hochsommer ein. Mit 30 bzw. 31°C und strahlend blauem Himmel verwöhnte uns das Wetter am 21. und 22. Zum Abend zog es sich schon wieder zu. Von Südwesten näherte sich eine Kaltfront mit Schauern und Gewittern und beendete damit diesen kurzen Ausflug in die Sommerhitze. Dies sollte dann auch das letzte Aufleben des Sommers gewesen sein.

 Kaum Sonne am Himmel, dafür ab dem Mittag wieder Regentropfen und Regen. So sah es ab nun wieder aus. Dann folgte doch noch ein trockener sonniger Tag, aber mit kräftigen Wind, der von einem Sturmtief über der Nordsee rührte, bevor dann nur noch nasse Tage folgten.

Das Sturmtief im Norden machte sich am 25. bemerkbar. Seit dem Morgen des 26. regnete es. So kamen bis zum Abend 10 Liter zusammen. In der Nacht regnete es ergiebig (16 Liter). Zum Morgen trat eine Regenpause ein. Schon am Vormittag griffen erneut Schauer über. Bis zum Abend blieb es regnerisch. 

In den letzten Tagen nahm der Regen tendenziell ab und der Sonnenschein wieder zu. Der 28. zunächst noch trübe und mit viel Schauern. Erst der 29. bot ein Mix aus Sonne und Wolken mit gelegentlichen Schauern. Die Temperaturen gestalteten sich dagegen eher herbstlich. Zum Abend kam die Warmfront des Tiefs. Am 30.  befanden wir uns im Zentrum des Tiefs. Nachdem es in der Nacht 6 Liter geregnet hatte, kreisten die Regengebiete wie in einem Hurrikan um uns herum und ähnlich wie in einem Auge hatten wir sonniges ruhiges Wetter. Überall um uns herum regnete es dafür. Erst zum Abend kamen wir auch wieder in diese Zone, da der Kern des Tiefs langsam nach Osten weiter zog. Der Monatsletzte mauserte sich zu einem schönen Tag. 
Neue Rekordwerte August (seit 1985)

14. tiefstes Maximum  18,2°C seit 1994
02. höchster Niederschlag 4,7mm seit 2007
21. höchster Sonnenschein 12,7h seit 2002

Marco RingelWetterstation Jänickendorf

Monatsbericht der Wetterstation Jänickendorf für September 2010

Dieser September hatte schon wieder etwas Außergewöhnliches. Es war der nasseste meiner Messreihe. Zu aller erst war er aber mal 1,3K  kühler als sein Normal, was man an den wenigen Altweibersommerphasen auch deutlich sah. Diese waren vom 10.-12., wo wir unser Landeserntefest feierten und vom 21. bis zum 24. mit einem Sommertag. Danach setzte Starkregen über 3 Tage ein, die zusammen 113 Liter Regen brachten. Diese Wassermassen, die nur in Südbrandenburg so intensiv waren, führten auf zahlreichen kleineren Flüssen zu Jahrhunderthöchstständen. So wurden an der Pulsnitz und vor allem an der Schwarzen Elster in Elsterwerda, Bad Liebenwerda und in Herzberg noch nie gemessene Wasserstände erreicht. Das Hauptproblem sich die völlig veralteten Deiche, die auch gebrochen waren und das kleine  Flüsse bei diesen Regenmengen wesentlich schneller anschwellen als große. Zudem ist die Schwarze Elster einmalig in Europa, ihr wurden 98% ihrer Auen genommen. Aber auch die Spree führte wieder Hochwasser. Das führte zu einer Erfüllung von 331%, einen halben Liter mehr als 2001 (141,5 mm).  Die Aufteilung war dafür sehr unausgeglichen. Bis zum 12. kam kaum etwas, vom 18. bis 24. blieb es sogar ganz trocken. Diese Zeit konnte die Sonne nutzen, um mit ein paar Tagen mit mehr als 10 Stunden ihr Soll mit 103% gerade so erfüllen zu können. Denn vom 25. bis zum 28. schien gar keine Sonne.

Der September begann nur mittelprächtig mit vielen Wolken und einigen Schauern. Danach kam kurz die Sonne hervor. Auch am 2. konnte sich die Sonne nicht durchsetzten, denn erst gegen Abend heiterte es auf. In der klaren Nacht bildete sich Nebel. Unter 5°C zeigte das Thermometer an. So war der Weg für einen sonnigen Tag frei. Sehr kalt mit nur 1,2°C am Erdboden startete der 4. Neben Sonne bildeten sich gegen Mittag örtlich Schauer und Gewitter, deren stärkstes aber nordöstlich an uns vorbeizog.

Der Sonntag brachte malerisches Herbstwetter mit Sonnenschein von fast 9 Stunden hervor. Zum Nachmittag bildeten sich einige kleine Schauer, ein Regenbogen war die Folge. Ein weiterer wunderschöner Spätsommertag mit fast 11 Stunden Sonne mit 19°C folgte am 6. Die Höchstwerte pendelten weiter um die 20°C. So auch der 7. wenn auch mal mehr Wolken am Himmel sind. Diese zogen aber  schon am Vormittag ab. 

Der 8. startete bedeckt und endete auch so. Der Wind war recht lebhaft, im Mittel wurde Windstärke 6 erreicht. In der Nacht zum 9. gab es kräftigen Regen. Erst am Nachmittag waren einige Sonnenstrahlen zu sehen. Dafür war es mild. 

Nach einer morgendlichen Dusche kam am 10. die Sonne schon zeitig heraus und blieb bei 21°C treu. Zum Abend klarte es dann auf. Zum Tag des Landeserntefestes in Jänickendorf brach dann der Altweibersommer aus. Bei strahlendem Sonnenschein waren ca. 40000 Gäste im Dorf unterwegs. Am Sonntag beim Frühschoppen des Landeserntefestes fehlten nur noch 0,3 K zu einem Sommertag. Also war bei 18,6°C auch noch das Abbaden im Pool angesagt. Ein wunderschönes Altweibersommerwochenende geht hier zu Ende.

In der Nacht zum 13. zog eine Warmfront heran, die am Vormittag 4 Liter Regen. Später kam bei knapp 20°C die Sonne noch heraus. Doch schon ein weiteres Niederschlagsgebiet nahm seit dem Morgen unseren Raum in Beschlag. Es war die Warmfront des dazugehörenden Tiefs über dem Nordmeer, das bis zum Abend schon 13 Liter brachte. In der Nacht ließ der Regen nach, doch am Morgen überquerte uns bereits die Kaltfront mit einem starken Schauer und einer Windböe mit fast 20 m/s. Dabei fielen viele Pfirsiche ab.

 Am späten Vormittag zog die Front ab, der Wind ließ allmählich nach und die Sonne kam hervor. Auch die nächsten Tage wurden deutlich sonniger. In den Morgenstunden des 16. noch einigen Regen, dann riss die Wolkendecke wieder auf und die Sonne schien den ganzen Tag durch sie hindurch. Nur der Wind war etwas stark. Der 17. war Vormittag bedeckt. Der Wind und die geringe Temperatur ließen uns spüren, dass es Herbst wird. 
Heute begrüßte uns die Sonne schon am Morgen, vom 18. bis zum 24. brach eine niederschlagfrei Zeit an. Es wurde der Altweibersommer. Noch kühl aber sonnig gestaltete sich der 19. Auch der 20. konnte mit der wenigen Sonne die 20°C noch nicht knacken. Dies kam dann ab dem 21. Das Tief mit seinen Niederschlagsfeldern war gestern schon nördlicher vorbeigezogen und hatte hier daher keinen Einfluss. Der Tag glänzte nun mit Sonnenschein. Der 22. begann mit Nebel, der sich schnell auflöste. Es folgte ein Altweibersommertag auf den nächsten. Am 23. dann schon 24,0°C. Der 3. Altweibersommertag legte noch einen drauf, 25°C sorgen für den letzten Sommertag dieses Jahres und noch einmal für tolle Stimmung nach diesen dürftigen Sommer des Augustes. Dann ging aber auch dieser zu Ende.
Am Vormittag näherte sich das Niederschlagsgebiet aus dem Südosten. Ab dem Mittag regnete es fortan. Bis zum späten Abend waren 14 Liter angekommen und in der Nacht regnete es stark weiter. Den ganzen Tag (26.) Dauerregen, zum Morgentermin waren es 30 Liter, bis zum Abend kamen weitere 15 Liter dazu. Damit übertrifft der September hier jetzt schon den August. In der Summe hat es seit dem 29.7.2005 (50,4 mm) nicht mehr so viel geregnet. Als Tageswert seit dem 21.07.2005 mit 36,1 mm. Dauerregen der Stärke 1 den ganzen Tag auch am 27., zum Abend wurden die 100 mm voll, zu Mitternacht beruhigte sich das Wetter allmählich. In der Nacht endete der Regen. Das gesamte Niederschlagsereignis summierte sich auf 113 mm. Diese Wassermassen, die nur in Südbrandenburg so intensiv waren, führten auf zahlreichen kleineren Flüssen zu Jahrhunderthöchstständen. Das Niederschlagfeld lag über drei Tage quer über Mitteldeutschland, ohne sich groß zu bewegen. So wurden an der Pulsnitz und vor allem an der Schwarzen Elster in Elsterwerda, Bad Liebenwerda und in Herzberg noch nie gemessene Wasserstände erreicht. Das Hauptproblem sich die völlig veralteten Deiche, die auch gebrochen waren und das kleine Flüsse bei diesen Regenmengen wesentlich schneller anschwellen als große. Zudem ist die Schwarze Elster einmalig in Europa, ihr wurden 98% ihrer Auen genommen. Aber auch die Spree führte wieder Hochwasser. Dabei sollten zwei Tage später die Bauarbeiten an der Spremberger Talsperre wieder aufgenommen werden, was schon einmal fast zu einer fatalen Situation geführt hätte. Teile von Elsterwerda und Bad Liebenwerda mussten evakuiert werden, da sie unter den Flusspegel liegen. An einigen Stellen wurde der Damm geöffnet, um den Druck zu nehmen, bzw. ist der Damm auch gebrochen. Denn vielerorts ist der Schwarze Elster einfach über die Dämme geschwappt. Auch der Landkreis Wittenberg war noch von betroffen. Bei Schweinitz bot sich das gleich Schauspiel. 

Das führte zu einer Erfüllung von 331%, einen halben Liter mehr als 2001 (141,5 mm).  Sonne gab es auch am 29. kaum. Etwas kühl und feucht war es noch. Gegen Mittag dann noch ein kleiner Schauer. Der Monatsletzte startete sonnig, ehe Nebel wieder alles verfinsterte. Es dauerte gut 1 1/2 Stunden, bis sich die Sonne da wieder durchgekämpft hatte. 

Neue Rekordwerte September (seit 1985)

03. tiefstes Mittel  11,4°C seit 2003
06. tiefstes Mittel  9,8°C seit 1996
07. tiefstes Mittel  11,2°C seit 1994
26. tiefstes Maximum  10,3°C seit 1987
28. tiefstes Maximum  12,2°C seit 1989
04. tiefstes Minimum  2,3°C seit 2007
05. tiefstes Minimum  4,6°C seit 2007
06. tiefstes Minimum  1,3°C seit 1993
07. tiefstes Minimum  1,8°C seit 1992
14. höchster Niederschlag 16,5mm seit 1992
25. höchster Niederschlag 28,4mm seit 1992
26. höchster Niederschlag 44,3mm seit 1995
27. höchster Niederschlag 25,xmm seit 2007
04. tiefstes E-Min  1,3°C seit 1996
05. tiefstes E-Min  3,0°C seit 2007
07. tiefstes E-Min  0,9°C seit 1992
23. höchster Sonnenschein 11,3h seit 2006

Marco RingelWetterstation Jänickendorf

Monatsbericht der Wetterstation Jänickendorf für Oktober 2010

Der Oktober war mit -2,2 deutlich kälter als sein Normal, keine Wunder, ein goldener Oktober stellte sich nur kurzzeitig ein. Denn nicht ein Tag konnte auch nur in die Nähe von 20°C kommen. Dafür konnten 12 Frosttage registriert werden. Der Bodenfrost legte noch einen drauf. Dafür blieb es nach den ergiebigsten Septemberregenfällen im Oktober bis zum 14. völlig niederschlagsfrei. In dieser Zeit schien auch die Sonne mehr als die Hälfte ihrer gesamten Zeit. Diese schaffte somit gerade mal 108%. Der Niederschlag kam nur auf 48%. Es waren ja auch nur 5 Niederschlagstage mit messbarer Menge. Nebel gab es nur zweimal, am 11. und 13. Feste Niederschläge gab es noch nicht, auch Gewitter hielten sich zurück. Der Monat endete allerdings mit einer Schönwetterphase mit bis zu 15°C.

Eine klare Nacht hatte den ersten Bodenfrost der Saison zur Folge. In der Hütte wurde ebenfalls leichter Frost von -0,1°C gemessen. Bis zum 10. war es dann dafür zu mild. In der folge setzte eine Nachtfrostperiode bis zum 14. ein. Bis zu diesem Datum blieb es auch absolut trocken, und so mussten wir bis dahin vom Niederschlag des Septembers zehren.

Nur wenig Sonne, dafür viele Wolken, so stellte sich der 2. dar. Zum Einheitstag hatten wir schönes sonniges Wetter und angenehme Temperaturen. Eben Feiertagswetter. Ein Hauch von “Goldenem Oktober” mit viel Sonnenschein und steigenden Temperaturen konnte in den nächsten Tagen erlebt werden. Dennoch war es nicht richtig warm geworden. Nur 18,7°C am 6. konnten als Höhepunkt registriert werden. Am 5. lagen wir unter einer Wolkenzunge aus dem Südosten, westlich von uns schien die Sonne. Auch einen Tag später konnte sich die Sonne nur am Nachmittag durch die Wolken boxen. Daher haben wir auch nicht die hohen Temperaturen von SW-Deutschland. Dieser Trend setzte sich auch am 7. und 8. fort. Etwas kühler aber wunderschön sonnig wurde es am 9. Das Hoch im Osten sorgte für beides. Der 10. mauserte sich zum ersten wolkenlosen Tag. 
Zum Abend fielen wir schnell in den Frost, so dass der erste Reif der Saison entstand. Frostig ging es die nächsten Tage weiter. Die Temperaturen waren nun spätherbstlich. Zum Abend des 11. schloss sich die Hochnebeldecke wieder, die bereits am Morgen da war. Dunst und Hochnebel auch am 12., der sich erst am Mittag zögerlich auflöste. Die Sonne braucht nun jeden Tag länger dafür. Auch einen Tag später hielt sich der Nebel lang, der Nachmittag war aber wieder sonnig und schön. Nach der Nebelauflösung schien die Sonne am 14. nur ganz kurz, da sich ab Mittag die Wolken des Tiefs aus dem Norden weiter ins Land schoben.

Endlich mal Regen! Der Tag blieb bedeckt, zum Abend hin begann der Dauerregen. Dieser hielt noch den ganzen 16. durch und brachte es auf über 10 mm. Es waren auch die beiden einzigen frostfreien Tage zwischendurch 

Der Vormittag des 17. war noch trüb, doch ab dem Mittag schien die Sonne. Eine klare kalte Nacht mit Reif folgte und wurde durch die Sonne begrüßt. Die schien den ganzen Tag und machte ihn zu einem wunderschönen Herbsttag, wie schon den 17.
Früh ein wenig Regen, dann bis zum Nachmittag trocken. Am Abend nochmals nass. Bis zum Mittag des 20. regnete es noch, eine Kaltfront überquerte unseren Raum von Norden her, danach riss die Wolkendecke auf. Dahinter wurde es merklich kälter. Windig, feucht und nur mit wenigen Sonnenstrahlen präsentierte sich der 21. Eben wieder Herbst.

In dieser kühlen Witterung verblieben wir bis zum 27. gelegentlich kam es zu kleinen Niederschlagsereignissen, die aber alle samt keinen messbaren Niederschlag mehr brachten. Die Nacht zum 22. war Anfangs klar, dann kamen die Wolken aus dem Norden nach. Die Tiefdruckausläufer schafften es nur bis in den Berliner Raum den Regen zu bringen. Der Samstag wurde nach dem Montag zum schönsten Herbsttag der Woche. Über 7 Stunden Sonnenschein, erst zum Abend kam der Warmfrontaufzug mit ein paar Tropfen. Gegen Mittag des nächsten Tages brachte das Sturmtief neben starken Wind auf viele Wolken mit. Es blieb aber weitestgehend trocken. Erst wolkig, dann sonnig. Der Sturm war in der Nacht zum 25. abgezogen.  Anfangs nur leicht bewölkt auch der 26., wurde es zum Morgen hin dichter. Es war ein kühler Tag. Weitestgehend bedeckt auch der nächste Tag doch groß Regen gab es nicht, nur einige Tropfen fielen am Abend. Der 28. war schon etwas wärmer, doch durch die wenigen Wolkenlücken hatte die Sonne noch keine Gelegenheit bekommen. 

Dann sollte uns tatsächlich noch der “goldene” Oktober begegnen. Der 29. glänzte mit Sonne bei 14°C. Da konnte man das Draußen sein richtig genießen. Knapp 16°C am 30., fast möchte man meinen, der Frühling kommt zurück. Doch die bunte Blätterpracht der Bäume im Sonnenlicht sagte etwas anderes. Den ganzen Monat mussten wir darauf warten! Der Reformationstag hielt sich zunächst mit Wolken zurück. Erst nach dem Mittag öffnete sich der Himmel und die Sonne konnte den Tag nochmals erwärmen und erhellen. 

Neue Rekordwerte Oktober (seit 1985)

11. tiefstes Mittel  3,4°C seit 1994
10. tiefstes Minimum  -1,2°C seit 2004
11. tiefstes Minimum  -4,1°C seit 1994
01. höchster Sonnenschein 11,4h seit 1992

Marco RingelWetterstation Jänickendorf

Monatsbericht der Wetterstation Jänickendorf für November 2010

Der November war nahezu temperaturnormal aber nicht ausgeglichen. In der Mitte der ersten Dekade und die 3. Pentade waren wesentlich zu warm – neuer Tagesrekord am 14. mit 18°C – und endete mit den ersten Wintereinbruch am 26. mit einer außergewöhnlichen Kältewelle. Der November war besonders trübe, war es auch der mit Abstand nasseste Monat seit Messungsbeginn, hier fast 100 Liter, örtlich waren es noch mehr. So wurden  225%, weiter südlich auch mehr als 300% der Normalsumme erreicht. Die Sonne hingegen  fuhr einen Negativrekord ein. Mit nur 31 Stunden erzielte sie den geringsten Wert seit 1985, es waren nur 54%. Frost gab es ab dem 24., Dauerfrost seit dem 26. Seitdem lag auch eine geschlossenen Schneedecke von 2 bis 4 cm. Zuwachs bekam sie aber erst im Dezember. 

Mit Morgendunst und Tau startete der November und war noch trocken und recht mild. Der Nachmittag war sogar streckenweise schön. Nördlich zog Regen vorbei. Am 2. herrschte schon hochnebliges Novemberwetter, zum Nachmittag verzog sich die Hochnebeldecke ein wenig. Am Folgetag lebte der Wind langsam auf. Erst am Mittag kamen die Niederschlagsfelder näher, eine Schauerfront beendete gegen 18 Uhr diesen nassen Tagesabschnitt. Bis zum 6. blieb es noch so mild wie an diesem Tag, bis zu 16°C wurden erreicht. Der nächste Tag war geprägt von intensiven Niederschlägen und dem Sturmtief mit Windstärken, die fast BFT 8 erreichten. Sturm und Regen beherrschten auch den 5. Dabei wurde es allmählich kühler.

 Auch den nächsten ganzen Tag gab es Regen, vormittags stärker, dann nur noch schwach. Die Nacht war zunächst klar, dann zog Nebel auf, der sich am Vormittag wieder auflöste. In der Nacht zum 8. folgte weiterer Regen, der am Vormittag nach Norden raus zog. Aus dem Hochnebel viel dann leichter Sprühregen. Kalt und bedeckt ging es am 9. zu. Der erste Hüttenfrost mit -1,4°C hatte sich eingestellt. Nur wenige Sonnenstrahlen schafften es, doch blieb es mal trocken. Nochmals Sonne am 10., bevor sich gegen Abend die Wolken verdichteten. Trotzdem wurde der 11. sonnig, mild und ruhig. Zum Nachmittag lebte der Wind schon auf.

Das Sturmtief mit seiner Regenfront erreichte uns gegen 20:30. Sowohl Regen als auch Sturm waren nur mäßig. In der Nacht zog der Hauptteil des Sturmes durch. Am Morgen gab es noch einen Schauer, dann kam auch die Sonne hervor. Zum Abend hin näherte sich allmählich ein weiteres Niederschlagsfeld aus dem SW.  In der Nacht zum 13. regnete es weiter, wir waren  aber nicht im Zentrum. Gegen Nachmittag verstärkte sich der Regen wieder. Bis in die Nacht hinein regnete es kräftiger. Dabei war es sehr mild für die Jahreszeit, so dass der 14. einen neuen Tagesrekord aufstelle. Bis zum Morgen waren aber erst mal 10 Liter zusammen gekommen. Die Sonne konnte durch die meist dünnen Wolken den ganzen Tag scheinen. Dabei erreichten wir mit 18,0°C den wärmsten 14. November seit Messungsbeginn 1985. 
In den nächsten 4 Tagen wurde es noch mal richtig nass. Über 30 Liter konnten wir messen. Am 15. streifte uns der Niederschlag nur, bis zum Abend war es sonst trocken. Erst dann griff das aus SW kommende Niederschlagsfeld erneut über. Den ganzen nächsten Tag regnete es. Dabei wurde es immer kühler, am Abend waren es nur noch 4°C. Insgesamt fielen bis zum 17. 15 mm. Am Tag blieb es bei nur 3°C trüb. Erst am späten Nachmittag hörte der Regen auf. Dafür gab es am Abend Nebel, der bis in nächsten Mittag hielt. Die Sonne sahen wir bis zum 19. nicht. Dann löste Regen den Nebel ab.

Erst der 19. und 20. blieb mal trocken. Gegen Abend begann die Wolkendecke leicht aufzureißen, so dass wir am 20. endlich mal wieder etwas Sonne genießen konnten! Dafür gab es aber auch Frost.

Bis zum Monatsende gab es nun keinen trockenen Tag mehr. Ab dem 23. war der Niederschlag dann teils, später komplett aus Schnee. Den ab dem 26. lag eine geschlossene Schneedecke. Auch am 21. gab es bei Nebel leichten Frost. Am  22. und 23. blieb es dagegen frostfrei Doch waren sie vom Regen beherrscht. Erst am Morgen des 23. ließ der Regen nach, doch es tropfte noch bis in den Nachmittag. Am 24. fing es an zu schneien, doch die Temperatur hat für Schnee nicht ganz gereicht. Nur der Fläming wurde weiß. Hier regnete es bis zum Vormittag durchweg, erst dann mischten sich auch Schneeflocken darunter. Ab 9.30 schneite es dann nur noch, doch für eine Schneedecke reichte es nicht. In der Nacht gab es geringen Schneegriesel. Erst in der Nacht zum 26. gab es den ersten Schneefall mit einer Ausbildung einer 2 cm dünnen Schneedecke. Die Temperatur blieb fortan im Dauerfrost. Sonne blieb Mangelware. Da freut man sich über jede Stunde, so auch am 27, als sie wieder einmal schien, bis es ab dem Nachmittag leichten Schneefall gab. Am Folgetag blieb es nach einer sehr kalten Nacht (<-8°C) trocken und sogar die Sonne kam für eine Stunde heraus. In der Nacht fielen 2 cm Neuschnee. Wir lagen dabei nur am Rande des Schneefallgebietes, das im Süden sehr aktiv war. In Bayern und in der Lausitz kam es zu einem Schneechaos. Hier war es mit der Flockenpracht schon am Morgen vorbei. Zur Nacht hin wird die Kälte aus dem Osten erwartet. Die Sonne war uns am 30. rund 3 Stunden hold. Dann machte sich ein schwaches Schneefallgebiet aus dem Osten auf den Weg und brachte uns am Abend 1 cm Neuschnee. Dieser leichte Schneefall ging durch die ganze Nacht hindurch. Dabei wurde es immer kälter.

Neue Rekordwerte November (seit 1985)

05. höchstes Mittel  13,7°C seit 1996
14. höchstes Mittel  13,4°C seit 2009
14. höchstes Maximum  18,0°C seit 2009
08. tiefstes Maximum  2,9°C seit 2004
28. tiefstes Minimum  -8,1°C seit 1993
30. tiefstes Minimum  -8,4°C seit 1993
13. höchstes Minimum  8,3°C seit 1988
13. höchster Niederschlag 10,1mm seit 1987
16. höchster Niederschlag 15,1mm seit 2005
22. höchster Niederschlag 10,5mm seit 1993
30. tiefstes E-Min  -9,7°C seit 1993
05. höchstes E-Min  9,6°C seit 2008
13. höchstes E-Min  7,6°C seit 1996
14. höchstes E-Min  9,0°C seit 1990
14. höchster Sonnenschein 7,4h seit 1986

Marco RingelWetterstation Jänickendorf

Monatsbericht der Wetterstation Jänickendorf für Dezember 2010

Der Dezember war in diesem Jahr der außergewöhnlichste und winterlichste seiner Art in meiner Messreihe. 31 Tage mit einer Schneedecke gab es noch nie. Dazu gab es 23 Eistage und 31 Frosttage. Enorm die Zahle der Tage mit einem Minimum unter -10°C, 15 an der Zahl – also der halbe Monat. Mit einer Abweichung von -6,8 K war es der kälteste Dezember meiner Messreihe (seit 1985). Es war mit 195% auch der nasseste seit 1985. Somit wundert es auch nicht, dass jeder Niederschlag auch als Schnee fiel und am 28.12. mit 40 cm Schneedecke seinen Höhepunkt fand. Dies spiegelte sich auch in der Neuschneesumme wider, die noch nie da gewesene 78 cm verzeichnete. Leichtes Tauwetter gab es nur am 11. und 12., wobei der Schnee  mit 5 cm kleine Lücken bekam. Ansonsten war die Schneedecke den ganzen Monat lang geschlossen. Ein Weihnachtstauwetter war kaum zu spüren. Dafür sah es bei der Sonne mehr als mau aus. Sie fuhr das schlechteste Dezemberergebnis seit der Messung ein. Nur 30%, 4 Tage mit mehr als einer Stunde waren das magere Ergebnis.  

Schon der Start in den Dezember war winterlich. Seit dem 26.11. lag schon Schnee, der am 1. 4 cm maß. Die ganze Nacht hindurch und bis zum Mittag kamen Flocken oder leichter Schneefall vom Himmel. Es war aber eine nur geringe Menge. Erst ab dem Abend griff ein starkes Schneefallgebiet von Süden her über und bis zum Morgen ordentlichen Schnee, sodass 14 cm Schneedecke gemessen werden konnten. Bis zum Mittag kamen nochmals 2 cm dazu. Zum Abend klarte es auf, die Temperaturen über Schnee gingen sofort in den Keller. Nach einer sehr frostigen Nacht mit -20°C zeigte sich auch die Sonne. Zum Abend klarte es wieder , so dass es schon wieder -20°C am Boden waren. Einen wunderschön sonnigen Vormittag erlebten wir am 4., einen von zwei sonnigen Tagen des Monats. Erst späten Nachmittag kamen die ersten Cirren aus den Südwesten und kündigen die Milderung an.  

  In der Nacht zum 5. noch leichter Schneefall. Gegen Nachmittag weiterer Schneefall. Der Glatteisregen blieb aus. Die Gefahr bestand, denn die Lufttemperatur stieg  am 5. und 6. leicht in den Plusbereich und der Boden war gefroren. Der Nikolaustag blieb kalt und trocken. Am 7. blieb es bis zum Abend trüb aber auch niederschlagsfrei. Erst dann begann es zu schneien. Dabei war es nicht mehr so kalt wie die Nächte davor. Am nächsten Morgen waren es nur noch Schneeflocken um die Mittagszeit ging der Niederschlag kurzzeitig in Sprühregen über, blieb aber ohne Glatteisbildung, der den Süden des Landes befiel. Ursache war die starke Luftmassengrenze, die sich etwa über uns befand. Das Tief aus Frankreich führte auf seiner Vorderseite sehr feuchte und warme Luft aus dem Südwesten heran, die hier auf polare Luft aus dem Norden traf. Das führte zu intensiven Schneefällen, die ab Mittag einsetzten und bis zum Abend schon für 5 cm Neuschnee sorgten. In der Nacht zum 9. gab es deshalb weiteren kräftigen Schneefall, so dass die Schneedecke auf 17 cm anwuchs. Der Tag blieb verschneit. Am Nachmittag stellte sich das Wetter auf eine Schauerwetterlage um. Bei einem recht lebhaften Wind kam es schnell zu Verwehungen. Der Wind ließ am 10. nach. Der Tag blieb ruhig und noch im Dauerfrost.  

  Das soll sich die nächsten Tage aber ändern. In der Nacht brachte die Warmfront aus NW nun doch Schnee und kein Glatteis. Am Morgen konnten, nun bei Regen,  noch 4 cm Neuschnee gemessen werden. Am Tage taute die Schneedecke merklich bei 4°C zusammen. Bis in den Morgen des 12. regnete es noch, am Vormittag  der Niederschlag wieder in Schnee über. Zum Nachmittag wurde es dann frostig und die Straße fror über. Es bildete sich gefährliche Eisglätte. Davor hatte die   Schneedecke schon Löcher bekommen und maß nur noch 5 cm. Schnee gab es am 13. nur für Sachsen-Anhalt und Westsachsen. Bei uns schien streckenweise sogar die Sonne. Erst am späten Abend zog ein Schneefallgebiet aus Nordosten herein und brachte in der Nacht leichten Neuschnee. Richtigen Schneefall gab es erst wieder  Abend. Dieser ging die ganze Nacht hindurch. Bis zum Nachmittag des 15. 6,2 mm und 6 cm Neuschnee. 

Ab heute rollte die nächste Kältewelle heran. Temperaturen unter -10°C waren fortan wieder auf der Tagesordnung. Der 16. blieb bis zum Abend ruhig, dann setzte starker Schneefall ein, den uns das Tief aus dem Norden brachte. Der Schneefall ging den ganzen Tag (17.) fast bis Mitternacht. Intensiv war er in der Nacht, am   Vormittag und noch mal am Nachmittag. Am Morgen waren es 19 cm. Nach einer sehr kalten Nacht (-14,5; -21,4 am Boden) erwachten wir heute mit Sonnenschein.   Der zweite von 2 Sonnenscheintagen des ganzen Monats. Dadurch wurde es nach Sonnenuntergang auch schnell wieder sehr frostig. In der bisher kältesten Nacht   bildete sich Raureif. Am Vormittag überquerte ein schmales Niederschlagsfeld unseren Raum nordostwärts und brachte 1 cm Neuschnee. Am Abend setzte dann  erneut Schneefall ein. In der Nacht zum 20. gab es zunächst gegen 4 Uhr Schneeregen, der aber nach 20 min wieder in starken Schneefall überging und so eine leichte glatte Eiskruste im Schnee hinterließ. Insgesamt waren es nur 5 cm Neuschnee, so dass nun 23 cm gemessen wurden. Am 21. registrierten wir die kälteste Nacht beim E-Min mit -22,7°C. Der Tag hielt sich dann im Dauerfrost. Am Abend griff ein erstes Schneefallgebiet über und brachte 1 cm Neuschnee. Am Morgen des 22. fiel noch Schnee, doch er ging erst in Schneeregen, dann aber leider in Glatteisregen über. Das Weihnachtstauwetter hatte sich also eingestellt.  
Das Wetter blieb am 23. noch ruhig und es war mit knapp über 0°C der mildeste Tag dieses Witterungsabschnittes. Ein leichtes Tauwetter war bis Mittag des heiligen   Abends noch zu spüren, die Schneedecke sackte dabei etwas zusammen. Vormittag gab es noch Sprühregen, der ab dem Mittag langsam in Schnee überging. Es dauerte aber noch bis zum Abend, bis der Schneefall intensiv wurde. 

Um 22 Uhr waren es dann bereits 5 cm Neuschnee. Der starke Schneefall ging die ganze Nacht hindurch, so dass am Morgen 30 cm gemessen werden konnten. 13 cm waren gefallen. Am Vormittag des 1. Feiertags ließ der Schneefall nach. Schon in der Nacht gab es 2 cm Neuschnee. Gegen Mittag kam endlich mal die Sonne für   eine halbe Stunde heraus. Auch in den nächsten Tagen immer wieder Schneefall. Zum Abend des 27. hin kräftiger Schneefall. In der Nacht gab es kräftigen Neuschnee von 12 cm. Somit summierte sich die Schneedecke auf historische 40 cm. Damit haben wir nach dem Winter 1986 die zweithöchste je gemessene Schneehöhe erreicht, die ich seit 1985 messe. Der Tag blieb trüb und es schneite gelegentlich ein wenig. Am 29. und 30. herrschte wieder strenger Frost. Über lange Strecken gab es leichten Schneegriesel mit einigen Schneeflocken. Am Silvestertag milderte es sich bis zum Morgen auf Null Grad Celsius, so dass der Schnee anfing, langsam zu tauen.  

Neue Rekordwerte Dezember (seit 1985)

Tiefstes E-Min ab `90:    21.12.2010  -22,7°C
Max. Frosttage:   2010 31
Max. Bodenfrosttage:    2010 31
Max. Eistage:    2010 23
01. tiefstes Mittel  -9,7°C seit 1989
02. tiefstes Mittel  -11,0°C seit 2005
03. tiefstes Mittel  -11,0°C seit 1998
04. tiefstes Mittel  -8,6°C seit 1995
07. tiefstes Mittel  -6,5°C seit 2002
21. tiefstes Mittel  -8,5°C seit 1995
01. tiefstes Maximum  -8,3°C seit 1993
02. tiefstes Maximum  -7,6°C seit 1998
03. tiefstes Maximum  -5,9°C seit 1998
04. tiefstes Maximum  -3,6°C seit 1995
16. tiefstes Maximum  -3,7°C seit 1997
25. tiefstes Maximum  -6,1°C seit 1996
01. tiefstes Minimum  -10,6°C seit 1989
02. tiefstes Minimum  -15,2°C seit 2006
03. tiefstes Minimum  -15,2°C seit 1998
04. tiefstes Minimum  -12,3°C seit 1998
05. tiefstes Minimum  -7,3°C seit 1995
06. tiefstes Minimum  -11,6°C seit 1995
07. tiefstes Minimum  -12,0°C seit 1995
15. tiefstes Minimum  -15,9°C seit 2002
16. tiefstes Minimum  -16,3°C seit 1997
18. tiefstes Minimum  -15,6°C seit 2009
20. tiefstes Minimum  -14,4°C seit 2009
26. tiefstes Minimum  -13,4°C seit 1996
08. höchster Niederschlag 9,2mm seit 1993
24. höchster Niederschlag 13,3mm seit 1997
01. tiefstes E-Min  -10,9°C seit 1993
02. tiefstes E-Min  -17,3°C seit 1994
03. tiefstes E-Min  -20,2°C seit 199
04. tiefstes E-Min  -14,8°C seit 1995
05. tiefstes E-Min  -8,1°C seit 1995
06. tiefstes E-Min  -15,8°C seit 1995
07. tiefstes E-Min  -15,4°C seit 2002
16. tiefstes E-Min  -21,6°C seit 2002
18. tiefstes E-Min  -21,4°C seit 2009
19. tiefstes E-Min  -22,3°C seit 2009
20. tiefstes E-Min  -20,9°C seit 2009
21. tiefstes E-Min  -22,7°C seit 1995
26. tiefstes E-Min  -16,6°C seit 1996
04. höchster Sonnenschein 4,9h seit 1989

Marco RingelWetterstation Jänickendorf